Am kommenden Wochenende ist wieder Regatta angesagt!!!

Der Segelclub Hochheim e.V. (SCHo) möchte euch herzlich zur Micro-Regatta am 10-11.09.2022 nach Hochheim am Main einladen. Die Micro- Regatta findet in Rahmen einer geschlossen Stadtmeisterschaft und einer Conger Regatta statt. Der Wasserstand im Main ist normal, somit gibt es keine Probleme bei Slippen.

Anmelden könnt Ihr Euch hier

An dieser Stelle werden in den kommenden Tagen unsere deutschen Crews täglich von der Weltmeisterschaft der Micro-Klasse in Castiglione del Lago berichten.

Weitere Informationen findet Ihr auf auf der offiziellen Webseite zur „Micro World Championship 2022“

Hier sind die aktuellen Ergebnisse (Stand 27.07.2022)

WM-Tagebuch Tag 7: Letzte Wettfahrten und Siegerehrung

Der letzte Tag der WM fing an, wie der vorherige Tag geendet hatte. Kein Wind, spiegelglatter See. Gegen Mittag kam dann aber Wind auf und so wurden wir erneut auf die Bahn geschickt. Bei schwachen Winden wurde noch drei Wettfahrten gesegelt. Wie auch schon am Tag der Langstrecke zog sich der Himmel mehr und mehr zu. Auf der Zielkreuz der letzten Wettfahrt war das Unheil schon wieder absehbar. Wir schafften es gerade noch durchs Ziel zu kommen, als uns die Böenwalze erfasste, die diesmal aber nicht ganz so stark war. Nach einem chaotischen Schlepp an Land brach dann die übliche Betriebsamkeit an Land am Ende einer Regatta aus. Slippen oder Kranen, Mast legen, verpacken… . Gegen Abend fand dann die Siegerehrung statt und danach dann das gemütliche Beisammensein als Ausklang der WM. Was bleibt als Fazit: Ein toller Ausrichter, der nichts für die Probleme seines Reviers (Wetter, Algen und Wasserstand) kann und es trotzdem geschafft hat eine gute WM zu organisieren. Starke polnische Segler, die das Feld fast nach Belieben im Griff hatten. Ein toller Klassenzusammenhalt, der aber unter unnötigen Regeldiskussionen gelitten hat.

Epilog: Nach 30 Stunden Rückfahrt ist die GER-222 wohlbehalten wieder in Norddeutschland angekommen. Die GER-89 hatte schon vorher wieder die süddeutsche Heimat erreicht.

WM-Tagebuch Tag 6: Kein Wind – Keine Wettfahrten

Nach dem gestrigen stürmischen Finale, wurden morgens überall die letzten Schäden beseitigt. Da die Wettervorhersage schon von Anfang an nichts Gutes ahnen ließ, wurde der erste Startversuch bereits auf 13 Uhr verschoben. Um 12 Uhr ging die Startverschiebungsfahne am Fahnenmast an Land hoch, sodass die komplette Flotte im Hafen blieb. Es begann ein nervenaufreibendes Warten in Hitze und Mücken, was erst um 17 Uhr mit dem endgültigen Abbruch aller Startversuche endete. Die an sich so tolle, gut organisierte und stimmungsvolle WM wird dabei weiterhin getrübt durch Diskussionen um die Vermessung der Vorsegel. Das ist sehr schade, zumal es um eine Problematik geht, die niemanden einen Vorteil bringt. Wir Deutschen lassen uns die Stimmung nicht vermiesen und genießen die mediterrane Atmosphäre, die tolle Landschaft und das gute Essen.

WM-Tagebuch Tag 5: Langstrecke

Mit repariertem Ruderkopf startete die GER-222 freudig in den Tag. Die auf 9 Uhr angesetzte Steuermannsbesprechung kündigte einen Kurs über den kompletten See von ca. 20 Seemeilen Länge an. Tatsächlich baute sich gegen 12 Uhr eine leichte Brise auf und das Feld ging auf die Reise. Nach einem guten Start konnten wir uns im vorderen Feld festsetzen. Kurz vor der ersten Rundungstonne blieben wir dann in einem Flautenloch stehen und verloren ein paar Plätze, konnten uns danach aber wieder ranarbeiten. Dieses Spiel wiederholte sich bei dem immer mehr abnehmenden Wind mehrmals, während sich am Horizont schon das Drama des weiteren Tages ankündigte. Aus blauem Himmel wurde erst grau dann violett. Weit entfernt war Donner zu hören, aber noch war alles ok, sodass wir uns der letzten Wendemarke näherten und nur noch ca. 5 Seemeilen unter Spi in Ziel fahren mussten. Wenige hundert Meter vor der Wendemarke erwischte uns dann die anziehende Windwalze. Innerhalb von ca. 5 Minuten nahm der Wind von 1BFT auf 6 Bft zu und es baute sich eine fiese hackige Kreuzsee auf. Wir schafften es noch gut um die Tonne, aber an das Ziehen des Spis war mit unserer noch nicht ausgehärteten Ruderanlage nicht zu denken. Um uns herum brach langsam das Chaos aus. Die Schiffe unter Spi fabrizierten reihenweise Sonnenschüsse, ein Schiff hinter uns blieb sogar mit dem Großsegel an der Wendemarke (hoher Holzstamm) hängen. Wie das so ist, waren zu dem Zeitpunkt schon die ersten im Ziel und bekamen davon kaum was mit. Wir wollten zu diesem Zeitpunkt nur noch ankommen und haben auf Sicherheit gesegelt. Sowohl die GER-222 als auch die GER-89 haben das gut hinbekommen, auch wenn dadurch die Platzierung mit Platz 25 und 27 nicht so gut war. Die Bilanz hinter im Hafen: Ein Mastbruch, zwei Ruderbrüche, mehrere zerfetzte Segel und aus dem Deck gebrochene Beschläge. Abends wurde wurden wir dann durch das Sailorsdinner mit Livemusik für den anstrengenden Tag entschädigt.

WM-Tagebuch Tag 4: Wettfahrten 3 und 4

Der Wetterbericht ließ von Anfang an nichts Gutes hoffen, weswegen der Start schon auf 14 Uhr verschoben wurde. Für die GER 222 begann der Tag schon mit einem Paukenschlag. Beim morgendlichen Routinecheck fiel auf, dass der Ruderkopf den Belastungen des Vortags nicht standgehalten hatte und gerissen war. An Segeln war nicht mehr zu denken. Stattdessen musste Epoxyharz und Kohlefasermatte besorgt und auf dem Parkplatz eine Behelfswerkstatt eingerichtet werden. Die italienischen Mannschaften halfen nach Kräften und telefonierten für uns die komplette Gegend nach den Materialien ab. Für alle anderen Boote hieß es dann tatsächlich auslaufen. Bei eher schlechten Bedingungen mit wenig Wind und Windfeldern sowie einem anziehenden Gewitter wurden zwei Läufe gesegelt. Die schwierigen Bedingungen führten dazu, dass in beiden Läufen jeweils ungefähr ein Viertel der Flotte nicht das Zeitlimit schaffte, da jeweils der Wind nach dem Zieldurchgang des Ersten stark nachließ. Lieder traf es auch die Crew der GER-89. An der Spitze stehen weiterhin polnische Mannschaften.

WM-Tagebuch Tag 3: Erste Wettfahrten

Am dritten Tag waren die ersten Wettfahrten eingeplant. Der Tag stand anfangs aber unter unguten Vorzeichen. Bei den Kontrollvermessungen wurde festgestellt, dass die komplette Segelserie der Focks des weltgrößten Segelherstellers mit dem weiß-blauen Logo zu groß geschnitten war und nicht in die Klassenregeln passte.* Nahezu das komplette polnische Team stand ohne passende Vorsegel da. Es wurde lange und sehr kontrovers diskutiert, bis schließlich ein Kompromiss gefunden wurde. Die Segel dürfen benutzt werden, solange die Gesamtsegelfläche aus Groß und Fock eingehalten wird. Kaum war dieses Problem gelöst, zeigte sich, dass der Wasserstand des Sees so niedrig war, dass man mit einem an tiefster Stelle verplombten Kiel nicht mehr auslaufen konnte. Wieder kam es zu Besprechungen und Diskussionen, bis auch hier eine Lösung gefunden wurde. Inzwischen war es 15 Uhr und der Wind war weg. Wir wurden dennoch um 17 Uhr aufs Wasser geschickt und tatsächlich setzte sich dann ab 18 Uhr eine immer mehr zunehmende Brise durch, die teilweise dann 5 Bft erreichte. Es wurde dann noch zwei Wettfahrten durchgezogen, sodass wir erst um kurz vor 21 Uhr zerschlagen, ausgedörrt und von der Sonne verbrannt wieder im Hafen waren. Mit viel Glück fanden wir dann noch ein Restaurant und fielen gegen Mitternacht ins Bett. Die Ergebnisliste nach zwei Wettfahrten sieht altbekannt aus. Starke polnische Crews mit französischen und italienischen  „Einsprengseln“, im vorderen Bereich, dann ein relativ enges Mittelfeld. Wir haben zwei solide, wenn auch nicht geniale Wettfahrten gesegelt und liegen momentan auf dem 18. Platz. Die GER 89 hatte mit dem frischen Wind arg zu kämpfen und wird sicherlich ab morgen bei leichterem Wind ins Mittelfeld dazustoßen können.

*=Im Nachhinein stellte sich übrigens heraus, dass die Segel durchaus vermessungskonform waren, von einer Nation aber ein falsches Vermessungsverständnis zugrunde gelegt wurde, was die Misere begünstige. Umso ärgerlicher, dass es die Vertreter dieser Nation fast geschafft hätten, die WM zum Abbruch zu bringen.

WM-Tagebuch Tag 2: Eröffnungsfeier

Im Laufe des Tages kamen die letzten Teilnehmer an und wurden vermessen. An den Stegen füllten sich die Plätze mit den ins Wasser gekranten Schiffen. Es wurden Segel getestet und es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen von Schiffen, die zu einem Probeschlag ausliefen. Von Training kann man allerdings kaum reden, weil es keinen beständigen Wind gab. Lediglich unter Land bestand eine Zone mit Thermikwinden, die es ermöglichten ein paar Probeschläge zu machen. Alles ist bestens organisiert. Die Liegeplätze sind mit Startnummer versehen, sodass man sich sicher sein kann, dass man auch seinen Platz wiederbekommt und die Organisatoren haben eine WhatsApp Gruppe eingerichtet, um alle Segler über wichtige Dinge zu informieren. Um 17.30h startete dann die Eröffnungsfeier. Hinter einer Brassband marschierten wir durch die Innenstadt zum Rathaus. Nach den üblichen Reden, wurde dann die WM von Manfred Bauendahl für eröffnet erklärt. Danach hatten wir die Möglichkeit die Weine der Region zu testen und bekamen eine Snacks gereicht. Für uns endete der Abend zusammen mit dem italienischen Team dann in einer Strandbar bei eiskalten Cocktails.

WM-Tagebuch Tag 1: Fahrt, Ankunft und Vermessung

Wie auch die letzten Male, werde ich (Francis + Crew) die kommende Woche jeden Tag eine kurzen Bericht von der Micro-WM in Tagebuchform schreiben. Unser diesjähriges WM-Abenteuer verlangte von uns einiges an Vorplanung. Während ich das Schiff mit in den Familienurlaub nahm, mussten Jan und Björn mit dem Billigflieger nach Bologna kommen und dann von mir mit Schiff am Haken beim Flughafen eingesammelt werden. An dieser Stelle meinen Dank an den Ruder und Segelclub Losheim, bei dem ich mein Schiff eine Woche parken durfte. In gemütlicher Fahrt startete ich in Luxemburg meine Anreise und erreicht nach einer Übernachtung am Brenner recht gut erholt Bologna. Auch das Einsammeln der Jungs klappte gut, sodass wir dann abends Castiglione di Lago erreichten. Uns erwartete eine nahezu perfekte Infrastruktur im Segelklub und ein tolles Appartment in der 2000 Jahre alten Altstadt. Dass Italien im Hochsommer herausfordernde Temperaturen hat, merkten wir schnell. Bei fast 40 Grad stand dann am nächsten Morgen die Vermessung an, die wir mit kleineren Problemchen (Ankerkette 10cm zu kurz) dann im Laufe des Tages hinter uns brachten. Wie immer bei WMs sind die ersten Tage die aufregendsten. Überall trifft man alte und neue Gesichter, die Schiffe werde ausgepackt und man kann viel Neues betrachten und es herrscht ein tolles Sprachgewirr. Es sind Crews aus Frankreich, Italien, Polen, Österreich, Slovakei, USA und Deutschland am Start. Für Deutschland starten die GER 89 und die GER222. Nach einem gemütlichen Abendessen mit Pizza und einheimischen Bier, ließen wir den Abend auf der Stadtmauer sitzend mit Livemusik ausklingen.

Am 11.06. findet die nächste Micro-Regatta im Rahmen der berühmten Steinhuder-Meer-Rund statt. Am Samstag werden ca. 100 Yachten ihre Langstreckenregatta aussegeln, dabei auch wir Micros. Am Sonntag stehen dann Kurzwettfahrten auf dem Programm. Die Steinhuder Regatta zählt dieses Jahr als „German Open“ der Micro Klasse.

Klaus Wellmann segelt zuammen mit Volker Strehlow und Freddi Buess auf der Rubin, GER 22. Er erzählt ein wenig aus dem Leben einer Regattacrew auf Auswärtsregatta im Rheinland:

Einleitung: auf keinen Fall soll der der Eindruck von irgendwelcher Häme oder Spott entstehen – ganz im Gegenteil, dort wo Menschen arbeiten entstehen (auch ) Fehler und würde immer alles perfekt laufen, dann hätte man nichts Lustiges zu berichten…

Aber nun der Reihe nach. Ca. drei Wochen vorher war es noch unklar, ob die Regatta überhaupt stattfinden wird. Somit hatte ich die drei Einzelzimmer , unter dem Vorbehalt der kurzfristigen Stornierung gebucht. Im Endeffekt konnten doch 11 Boote von 11 motivierten Eignern vom Veranstalter gewonnen werden und die freundliche Aufnahme der Gäste im Club , nebst feiner Bewirtung sollte erwähnt werden. Während wir bei stickigen, schwülen 19 Grad Außentemperatur losgefahren waren, blies nun ein kalter Nordwind über den See. Das Aufrichten vom Mast am Steg war irgendwie unangenehm .

In der Nacht setzte der angekündigte Regen von Norden ein. Das Einchecken beim Hotel war schwierig. Anstelle der drei gebuchten und schriftlich bestätigen Einzelzimmer wurden wir auf ein Doppelzimmer und ein Einzelzimmer vertröstet. Gut, dann ist das eben so, was soll’s ? Kurz noch in der Apotheke Ohropax gekauft, man will sich ja nicht gegenseitig stören. Als wir gegen 23:00 auf das Zimmer kamen , lag ein geöffneter gelber Koffer auf dem Bett. Vom Inhalt her war dieser mit einem Blick einer Dame zuzuordnen. Was tun? Freddy meinte, dass der Koffer wohl vergessen worden sei und wollte diesen schon vor die Tür stellen. Schließlich habe ich den Koffer auf den Schrank gelegt, die Tür wurde abgeschlossen und das war‘ es für den Tag. Um ca. 2:00 nachts wurde ich von einem Lichtschein im Zimmer geweckt. Schlaftrunken nahm ich den Ohrstöpsel heraus und es kam zu folgendem Gespräch :

– Hallo, das ist unser Zimmer… > Nöö, das Zimmer haben wir von der Rezeption erhalten, das ist das Zimmer Nr. 4 – Ja, genau das haben wir auch. ( Hinweis zum Verstehen , also wurde ein Zweitschlüssel ausgegeben ) > Freddy wach auf, wir haben Besuch ! – Wo ist denn unser Koffer ? > Der liegt auf dem Schrank…und das Paar verschwand wieder in der Dunkelheit Wir mußten laut über die absurde Situation lachen. Beim Einschlafen dachte ich mir dann so, was hätte ich eigentlich gemacht, wenn das Paar die Polizei geholt hätte? Schriftlich hatte ich nur die Bestätigung über drei Einzelzimmer . Wir hingegen lagen im Doppelzimmer, d.h. formal also im falschen Zimmer. Alles keine guten Voraussetzungen für ein nächtliches Streitgespräch über das Anrecht eines Zimmers…. Am Morgen bei Frühstück wurden wir vom Keller gefragt, welche Zimmernummer wir hätten? Ich entgegnete ihm, dass ich dies auch gerne mal wissen möchte… Der Kellner war meine Geschichte von der Nacht fürchterlich peinlich, bzw. die Personen an den umliegenden Tischen hatten ihren Spaß. Als dann noch die Zimmernummer 5 vom Einzelzimmer erwähnt wurde, meinte der Herr am Nachbartisch, dies könne gar nicht nicht sein, die Nr. 5 sei doch das Zimmer der Tochter …. Okay, ich faßte mir an die Nase um mich wachzurütteln, denn ich kam mir vor , wie in einer schlechten Hollywood – Komödie. Volker , der nichts ahnend den Frühstücksraum betrat, konnte glaubhaft versichern, dass er die Nacht alleine verbracht hat. Es stellte sich dann heraus, dass die unbekannte Tochter das Zimmer Nr. 6 hatte.

Genug vom Chaos! Das Segeln den Tag war bei einem schönen Wind von 3 Beaufort interessant, aber kalt. Während in Wiesbaden es noch regnete ( die Wetterfront war nach Süden gezogen ), hatten wir es auf der Rückseite vom Tief mit klarer, kalter Luft zu tun, welche uns mit interessanten Böen übers Wasser trieb. Eine Wetterlage, wie im Lehrbuch. Vier Wettfahren wurden gemacht. Bei zwei Wettfahrten mußten wir ein Boot knapp hinter uns noch vorbei lassen. Einmal hat die Leine vom Barberholer die Umlenkrolle von der Fock blockiert, beim anderen Mal ließ sich der Spinnacker nicht einholten. Einschub: Für lautes Gelächter sorgte meine Automatikweste , die sich plötzlich am Steg , wie von Geisterhand geführt , von selbst aufblies. Ich stand da, wie ein Michelin-Reifenmännchen ! Zu Haus habe ich dann den Mechanismus untersucht und festgestellt, dass der Salzring angebrochen war, was jedoch die CO2 Patrone freigab. Gegen 17:30 kamen wir müde, aber doch happy vom Wasser. Der Sonntag begann mit herrlichem Wetter, jedoch eher windstill. Das war , wieder wie im Lehrbuch, zu erwarten und auch angekündigt worden, denn die Kaltfront als Störausläufer hatte sich in d Nacht „abgeschwächt“ . Sonntag: Startbereitschaft am 11: 00. Allgemeines Herumdümpeln auf den Wasser – wer kennt das nicht ?. Eine kurze Wettfahrt wurde dennoch gestartet, die Zweite wurde vor der ersten Tonne abgeschossen. Niemand hat dies bedauert. Bei der Siegerehrung gab es kleine „Unstimmigkeiten“ in der Wertung. Darauf zog sich die Wettkampfleitung zur Beratung zurück. Die Zwischenzeit wurde von Francis Marx genutzt, um die Anwesenden zu befragen, ob die Protos der Klasse nun auch mit zwei (anstelle von drei) Personen im Jahr 2022 probeweise gesegelt werden dürfen. Der Vorschlag wurde angenommen, weil es gilt möglichst viele Boote zu den vers. Regatten als Teilnehmer zu bekommen. Eine Person mehr oder weniger …es kommt auf einen Versuch an. Gewonnen haben schlussendlich Francis Marx, Björn Brennscheidt und Jan Roszak mit 7 Punkten, wir lagen mit 38 Punkten auf Rang 7.

Klaus Wellmann

Lust, den Micro kennen zu lernen? Wir suchen häufig Crewmitglieder für Regatten. Einfach bei uns melden und wir vermitteln dich!

Endlich nähert sich der Regattakalender der endgültigen Form. Hier finden man einen PDF-Download: Regattakalender 2022

Der Ruder- und Segel-Club Zülpich e.V. lädt am 30.04. bis 01.05.2021 zur Frühlingsregatta ein. Die Microsaison in Deutschland startet traditionell mit dem deutschen Euro-Lauf in Zülpich, welcher in diesem Jahr auch als Landesmeisterschaft NRW der Micro Cupper ausgetragen wird.

Es wird wie jedes Jahr eine Yardstickwertung geben, die auch älteren Schiffen eine erfolgreiche Teilnahme ermöglicht. Die Regatta ist für alle Boote der Micro Klasse sowie der Open 5 offen. Zülpich freut sich auf euch! 

Alle weiteren Details und die Onlinemeldung findet ihr hier: Ausschreibung/Meldung

Die Deutsche Micro Klassenvereinigung wünscht allen Seglern und an der Microklasse interessierten Beobachtern ein frohes Weihnachtsfest und eine schöne und erfolgreiche Segelsaison 2022.

Am Wochenende vom 28.08. – 29.08.2021 wurde nun die Frühlingsregatta der Micro in Zülpich nachgeholt.

Es war ein sehr regenreiches und windiges Regattawochenende. Es konnten insgesamt 6 Wettfahrten durchgeführt. Am Ende konnte sich Francis mit seiner Crew (GER 222) als Gesamtsieger durchsetzen. NRW – Landesmeister wurde auf dem zweiten Platz Johann mit seiner Crew (GER 470). Dritter wurde Tommy mit seiner Crew (GER 63).

Hier die Gesamtergebnisse: Ergebnisse

EM Tagebuch 2021

hier wollen wir Euch täglich über die Micro-EM in Martiques informieren.

Zusätzliche Informationen zu den einzelnen Wertungen findet Ihr auch hier.

Die Vermessungstage

Nach 17 Stunden Fahrt ohne besondere Vorkommnisse erreichten wir Martigues am späten Nachmittag. Jedem, der ein wenig das mediterrane Leben mag, fühlt sich hier sofort wohl. Tolle Architektur, gutes Wetter, leckeres Essen, fantastischer Wein – Was will man mehr?

Für uns begannen die Vermessungstage gut, denn wir waren eine der ersten Crews, die ihr Schiff durch die Vermessung brachten. Kleinere Probleme konnten wir schnell lösen und das Wiegen des Schiffes gestaltete sich schwierig, weil die Gurte zu kurz waren. Am Ende klappte aber alles. Selbst unsere neuen Segel wurden rechtzeitig vom Segelmacher noch direkt in den Klub verschickt. Die restliche Zeit haben wir dann mit putzen und polieren verbracht und das im Klub servierte eiskalte Bier genossen. Welche Wohltat bei 35 Grad im Schatten. Morgen wird unser Schiff gekrant und abends ist dann Eröffnungsfeier.

Auch die höheren Inzidenzswerte hier in Frankreich als in Deutschland machen uns momentan wenig Sorgen. Alle Segler mussten einen Impfnachweis vorlegen und zusätzlich ein ärztliches Gutachten einreichen. Im Klub müssen Masken getragen werden und alle bürokratischen Dinge laufen im Freien ab. 

Herzliche Grüße an alle Microsegler in Deutschland. 

Das GER222 Team

25.07.2021: Eröffnungsfeier

Nachdem im Laufe des Vormittags auch die letzten Nachzügler der insgesamt 32 startenden Crews ihr Schiff durch die Vermessung gebracht haben, wurden die Schiffe nach und nach ins Wasser gesetzt und mit einem Motorboot an die Bojen gebracht. Alles läuft dabei typisch französisch: Eine Mischung aus vermeintlicher Unordnung und unendlicher Gelassenheit, die dann aber letztendlich doch funktioniert. Man muss halt nur seine typisch deutsche Präzision ein wenig zurückfahren, um damit umgehen zu können. Wir nutzten den Rest des Tages für einen ausgeprägten Mittagsschlaf.

Abends um 19 Uhr begann dann im Freien die Eröffnungsfeier. Nach den üblichen Eröffnungsreden wurden alle Crews vorgestellt und durften in die Kameras winken. Das anschließende einfache aber extrem leckere Buffet mit Blick aufs Wasser bestand aus den Spezialitäten der Region. Wein und eine Sangria-ähnliche Bowle gab es ohne Unterlass bis zum Ende der Feier gegen 22 Uhr.

Morgen starten die Regatten mit einem Practice-Race und dann der ersten Wettfahrt. Der Wetterbericht spricht für die komplette Woche von konstanten Winden zwischen 2 und 4 Bft.

1. Wettfahrttag

Der Tag fing mit einer Hiobsbotschaft an. Die neuen Covidauflagen in Frankreich verlangen nun auch das Tragen von Masken auf dem Klubgelände im Freien. Bei den hier herrschenden Temperaturen ist das nicht sehr angenehm. Zusätzlich wurde das Practicerace gecancelt, da einige Crews ein falsches Certificat Medical hatten und ein neues besorgen mussten. Gegen 14 Uhr ging es dann aber los. Die Thermik des Sees hatte sich aber noch nicht stabil aufgebaut. Die Folge war Winde zwischen 0-3 Bft mit Windlöchern  und 90-Grad-Drehern. Wir kamen mit den Verhältnissen überhaupt nicht klar und nahmen jedes sich bietende Windloch mit Bravour mit und wurden letztes gezeitetes Schiff. So wünscht man sich nicht den Anfang einer Regattaserie. Nach dem Zieldurchgang drehte der Wind um 180 Grad und als ob einer einen Schalter umgelegt hat, frischte es auf 4-6 Bft auf. Unter diesen gänzlich veränderten Grundbedingungen wurde ein zweiter Lauf gesegelt. Ein 14. Platz versöhnte uns ein wenig mit dem Tagesbeginn. Für morgen sind zwei weitere Läufe ab 11 Uhr geplant.

2. Wettfahrttag:
Auch am zweiten Wettfahrttag musst sich morgens erst die Thermik durchsetzen. Diesmal hatte die Wettfahrtleitung aber ein Einsehen und ließ uns Segler an Land. Eine Stunde später ging es dann mit konstanten Winden zwischen 3-5 Bft los. Während der Startbereich und Leetonnenbereich in einer eher stärkeren Windzone lag, war an der Luvtonne eher weniger Wind. Wir konnten drei Wettfahrten segeln. Während die 10 Schiffe an der Spitze weitgehend unter sich bleiben, herrscht von Platz 10 bis Platz 25 ein heftiger Kampf. Eine Fehler spült einen schnell mal 10 Plätze nach hinten.

Es ist hartes und anstrengendes, aber ziemlich faires Segeln bis jetzt. Wir können uns ganz gut im Mittelfeld zwischen Platz 15 und 20 behaupten und kämpfen vorallem mit einigen Flyern, zwei exellent gesegelten Neptunes und drei Lucas-Protos. Ein einsames Rennen fährt dagegen die polnische Crew der POL-123. Der nagelneue Proto hat bisher nur erste Plätze ersegelt. Morgen ist die Langstrecke angesagt.

3. Wettfahrttag: Langstrecke

Heute stand die Langstreckenwettfahrt auf dem Programm. Geplant war ein ca 35 Seemeilen langer Kurs in verschiedenen Schleifen über den See. Schon morgens war absehbar, dass die leichten Winde diese Strecke unmöglich machen würden, sodass ein 20 Seemeilen langer Kurs gewählt wurde. Wie immer begann die Langstrecke mit einer sehr kurzen Kreuz nach dem Start, bevor es dann auf den eigentlichen Rundkurs bestehend aus mehreren Tonnen und Gates ging. Die nur ca. 300 Meter lange Kreuz sorgte dafür, dass fast alle Schiffe gleichzeitig die Luvtonne erreichten. Die Folge war ein tumultartiges Chaos von treibenden und sich rammenden Schiffen im Mittelfeld. Nachdem wir uns daraus ganz gut im Feld liegend befreit hatten, machten wir uns auf den langen Weg bei immer mehr nachlassendem Wind. Leider führten zwei taktische Fehlentscheidungen dazu, dass wir doch wieder ein paar Plätze verloren. Wir erreichten gegen 17 Uhr das Ziel als 18. Schiff nach einem langen Segeltag mit (zu viel) Sonne.

4. Wettfahrttag

Der Tag begann mit einer Startverschiebung. Die Wettfahrtleitung hatte aber schnell ein Einsehen und ließ uns zurück an Land. Die Thermik scheint unter bestimmten Bedingungen hier vergleichbar mit dem Gardasee zu sein. Morgens eher leichte Winde, gegen Mittag nachlassend und dann nach einem 180 Grad-Dreher zum Nachmittag hin zunehmend. An Land erwartete uns das volle Coronapaket. Um die typischen Ansammlungen von wartenden Seglern zu vermeiden, wurde das Clubgelände rund ums schwarze Brett zu großen Teilen gesperrt. Wir mussten auf dem Parkplatz bei unseren Autos warten. Das mag hart klingen, war aber sinnvoll. Man muss die Weitsicht und das Organisationsgeschick der Wettfahrtleitung sehr loben. Mit dem einsetzenden Nachmittagswind wurden wir gegen 14 Uhr erneut aufs Wasser geschickt. Zwei unspektakuläre Up- and Down-Wettfahrten rundeten den Tag ab. Wir lieferten wieder Ergebnisse im Rahmen unserer typischen Plätze ab, konnten uns aber um einen Gesamtplatz verbessern.

5. Wettfahrttag:

Der letzte Tag begann schon beim Aufstehen mit einem morgendlichen Gewitter und einer Unwetterwarnung. Am Klub angekommen, kamen die Bekanntmachungen herein, dass die Wettfahrtleitung mit Gewitterstürmen im Laufe des Nachmittags und einer insgesamt instabilen Wetterlage rechnet. Nur noch ein Regattalauf sollte stattfinden und danach die Boote möglichst schnell an Land gebracht werden. Der Lauf fand dann auch dementsprechend unter schwierigen Verhältnissen statt. Der erste Startversuch wurde wenige Sekunden vor dem Start wegen eines 90-Grad-Drehers abgebrochen. Auch der zweite Start und die folgende Startkreuz war von eng begrenzten Drehern von über 90 Grad und Windlöchern geprägt. Wie am ersten Tag kamen wir mit diesen Bedingungen überhaupt nicht zurecht. Wir waren immer da, wo kein Wind war und dieser dann auch noch von vorne kam. Mist. Zumindest hatten wir dann auch wirklich zwei Läufe, dies es sich bei unserer sonst konstanten Serie zu streichen lohnte.

Schön war, dass die Organisatoren eine klare Kranreihenfolge anhand der Anreiseentfernung festgelegt hatten. Das sorgte für wenig Chaos beim Kran. Die doch sehr unter den Covid-Regeln leidende Siegerehrung war schnell vorbei. Damit endete eine schöne Europameisterschaft.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass die Organisatoren das Beste aus den gegebenen Randbedingungen gemacht haben.

Siegerehrung Racer Division:

Siegerehrung Racer Division

Siegerehrung Cruiser Division:

Siegerehrung Cruiser Division

Siegerehrung Gesamtwertung:

Siegerehrung Gesamtwertung