Anspruchsvoller Saisonauftakt
Von spannenden Duellen über Wind, der von Flaute bis kaum beherrschbar reichte, bis hin zu toller Stimmung und leckerem Essen war alles dabei!
Das Wochenende vom 5. und 6. April in Plobsheim wird uns in bester Erinnerung bleiben. Auch wenn die lange Anreise etwas Aufwand bedeutete, hat sich jeder Kilometer gelohnt. Mit ordentlich Wind, intensiven Auseinandersetzungen auf dem Wasser, einem unglaublich herzlichen elsässischen Empfang und geselligen wie leckeren Abenden war diese Regatta ein fantastischer Start in die Saison. Wir blicken auf zwei Tage voller Sport, neuer Bekanntschaften und schöner Erlebnisse zurück.
Lange Anreise, herzlicher Empfang
Am Freitagmittag begann meine Reise in Bremen mit der Bahn nach Dortmund. Dort traf ich mich mit Sven, und gemeinsam machten wir uns mit dem Auto und dem Jumper im Schlepptau auf den Weg nach Plobsheim. Die weitere Fahrt von etwa 5 Stunden zog sich etwas, aber die Vorfreude auf die Regatta hielt die Stimmung hoch. Spät abends erreichten wir das Vereinsgelände in Plobsheim, wo uns freundlicherweise noch Einlass gewährt wurde und wir sogar direkt auf dem Gelände übernachten konnten – eine super Organisation! Am nächsten Morgen wurden wir in klassisch französischer Gemütlichkeit herzlich von den Mitgliedern des ACAL begrüßt. Gemeinsam mit den beiden anderen von weiter her angereisten Crews bauten wir unsere Boote auf, während der Club mit seinen Segelschülern trainierte und das Mittagessen vorbereitete.
Kleine Flotte, intensive Duelle
Für diese Regatta hatten sich zwölf Micros (insgesamt 15 Boote) gemeldet und waren angereist. Auf dem Wasser waren sechs Neptune, zwei Protos, zwei Jouet 5.50, unser Jumper und eine Microsail vertreten.
Samstagmorgen, strahlender Sonnenschein, aber zunächst kein Wind. Wir nutzten die Zeit, um letzte Handgriffe am Boot zu erledigen und uns mit den anderen Teams auszutauschen. Mittags gab es dann ein gemeinsames Barbecue. Die Atmosphäre war von Anfang an sehr entspannt und freundlich.
Schließlich schickte uns das Komitee aufs Wasser, aber der Wind blieb launisch. Nach kurzer Zeit auf dem See ging es zurück an Land. Einige Mannschaften nutzten die Gelegenheit für ein paar Trainingsrunden um drei Bojen, und auch wir drehten einige Runden. Endlich kam eine leichte Brise auf, und die erste Wettfahrt konnte gestartet werden.


Der Wettkampf beginnt
Erste Wettfahrt: Leichter Wind mit 4 bis 5 Knoten. Ein guter Start, wir kamen gut aus dem Pulk heraus. Schnell setzten sich einige Boote ab. Für uns galt es, unseren Jumper gut im Feld zu positionieren und saubere Manöver zu fahren. Die Bedingungen erforderten viel taktisches Gespür. Wir versuchten, unsere Stärken im leichten Wind auszuspielen und uns im vorderen Feld zu behaupten. Leider saßen uns zwei Cruiser im Nacken, die in der Berechnung vor uns lagen.
Zweite Wettfahrt: Das Komitee verkürzte die Strecke nach einem Up-and-Down-Kurs. Wir mussten uns jedoch dazu entscheiden, diese Wettfahrt nicht zu starten. Wir hatten mit der Sonne und damit einhergehenden starken Kopfschmerzen und Schwindel zu kämpfen. Somit mussten wir das erste Mal eine Wettfahrt abbrechen und fuhren an Land zurück.
Die eine Hälfte der Crew kurierte sich aus, während der Abend bei entspannter Stimmung mit einem Aperitif, gefolgt von einem leckeren regionalen Gericht, einem „Sideua“, und natürlich einem riesigen Stück Schwarzwälder Kirschtorte – schließlich waren wir ja quasi in der Nachbarschaft – ausklang.
Sonntag: Der Wind legt zu!
Das Wetter war weiterhin super, aber der Wind hatte deutlich aufgefrischt. Um 9:30 Uhr wehten bereits 10 bis 15 Knoten. Um 10:00 Uhr wurden die Bedingungen noch intensiver. Für unseren Jumper hieß es, mit dem zunehmenden Wind gut umzugehen und das Boot kontrolliert zu segeln.
Dritte und vierte Wettfahrt: Der Wind erreichte bis zu 25 Knoten. Auf den Vorwindkursen hieß es, konzentriert zu bleiben. Der Spinnaker blieb den ganzen Tag unter Deck verstaut, da er uns nur mehr Chaos und Instabilität ins Boot gebracht hätte. Wir kämpften in engen Zweikämpfen um jede Position und versuchten, von den Erfahrungen der anderen Crews zu lernen.
Fünfte Wettfahrt: Viele Boote hatten gerefft, so auch wir – eine weiter Neuheit für uns. Langsam machte sich die Müdigkeit in den Armen und der Konzentration bemerkbar. Es entwickelte sich ein intensives Duell mit der SPEEDY aus Annecy, bei dem wir an den Bojen alles gaben.
Sechste und letzte Wettfahrt: Nur noch sieben Boote an der Linie. Den anderen war der Wind in der Zwischenzeit zu heftig geworden. Wir versuchten, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und ein gutes Ergebnis einzufahren. Mit unserem dritten Platz in dieser Wettfahrt waren wir sehr zufrieden.



Fazit
Ja, die Anreise von Bremen über Dortmund nach Plobsheim war nicht die kürzeste. Aber Hand aufs Herz, es hat sich gelohnt! Dieses Wochenende im Elsass war die Reise mehr als wert. Ein anspruchsvolles und windiges Revier, intensive Rennen, eine unglaublich gesellige Atmosphäre, ein Empfang von seltener Herzlichkeit – es hat einfach alles gepasst.
Zwischen sportlichem Wettbewerb, netten Gesprächen und leckeren gegrillten Würstchen bot uns Plobsheim mehr als nur eine Regatta: eine wirklich schöne menschliche und seglerische Erfahrung. Es steht fest: Wir kommen gerne wieder. Und wir hoffen, dass beim nächsten Mal noch mehr Boote dabei sind, um dieses tolle Event gemeinsam zu erleben.
Vor diesem Wochenende kannten wir die französischen Segler nur vom Namen; wir reisten ab und betrachten sie nun als Freunde. Ein wirklich gelungener Start in die Saison 2025 und ein guter Auftakt für den Wettkampf auf den deutschen Revieren!
Vielen Dank an die französische Gastfreundschaft!
GER 77
