Bericht von der Frühlings-Regatta 26.4. – 27.4.2025 (German Open, LM NRW micro, open 5 ) Volker Strehlow, Freddi Buess und Klaus Wellmann (Autor) auf der Rubin , GER 22
Wiedersehen
Es ist einfach schön nach der, gefühlt wohl ewigen Winterpause die Segelfreunde der Microcupper Regatta-Szene zum Ansegeln bei RSC-Zülpich wiederzusehen. Dem entsprechend herzlich haben wir uns alle einander begrüßt.
Es kam dazu , aber nur am Rande erwähnt, dass das Ansegeln für zwei aktive Segler (Namen werden aus Diskretionsgründen nicht genannt ) zum unfreiwilligen An-Baden wurde.
Merke: Das Ein-und Aussteigen beim Segeln kann man über die Winterzeit auch „verlernen“….
Um so erfreulicher war es, dass wir 10 Boote am Start hatten, so gar ein Boot aus den Niederlanden und ein Boot aus Frankreich : bon jour und goededag!



Es ist allgemein bekannt, dass der Sieger einer Regatta immer der Erste ist…und aus dem Grund will ich mehr über die „kleinen, aber wichtigen Dinge“ am Rande der Regatta, berichten.
Ergebnisse
Trotzdem : Ordnung muss sein und so vermelde ich diesmal am Anfang einer Reportage die ersten drei Plätze des Wettkampfes, der als interessanter up/down Kurs (mit einer Ablaufboje) gefahren wurde.
Micro ( Proto, Racer, Cruiser )
- GER 22 Francis Marx (S) , Björn Brenscheid + Jan Roszak
- GER 77 Sophia Schenk (S) , Sven Michael
- GER 63 , Thomas Messing ( S) Mikhail Wedenskii + Ekterina Wedenskaia
Dank an den Verein
Die ständig drehenden Winde aus Ost machten es dem Wettfahrtleiter nicht leicht die Position der Wendeboje final festzulegen. Immer wieder wurde die Postion verändert, welche auf Grund seiner langjährigen Erfahrung, dann als die Beste eingeschätzt wurde.
Überhaupt kümmerte sich der Verein sehr umfangreich und freundlich um uns Gäste. Die Bewirtung war exzellent und am Abend vom 26.4.2025 wurde eine Sitzung der Klassen-Vereinigung ( in entspannter Konferenz-Atmosphäre ) abgehalten. Hierzu wird ein Protokoll der Sitzung 2025 angefertigt.
Geschichtsstunde
Für alle, die bisher den Anfahrtsweg zum schönen RSC-Zülpich gescheut haben, möchte ich ein paar Informationen zum See und dem Segelclub geben.
Alle Nichtsegler können sich hier Tips für ein schönes Wochenende einholen : https://seepark-zuelpich.de
Die zwei Seen bei Zülpich sind durch einen Braunkohleabbau ( Inhaber : Victor Rolff ) bis 1967 entstanden, bzw. schon am 4.2.1971 wurde der Segelclub Zülpich gegründet , während man am Füssennicher See ein Naturschutzgebiet ausrief. Wassersport war noch nicht möglich, daher betrug der symbolische Beitrag DM 10,00. Trotzdem, klug wer damals die Chance des Vereins erkannte, denn 1975 hatte der Verein schon 278 Mitglieder, welche mit 31 Booten eine „bunte Yardstick-Regatta“ veranstalteten. Der Verein wuchs dank der unermüdlichen Arbeit des damaligen Vorstandes rapide an und bereits 1986 wurde der Jahresbeitrag DM 200,– angesetzt.
Große Investitionen wurden mit den Geldern getätigt und es mußten ebenfalls Rückschläge von zweimaligen Einbrüchen mit dem Ziel die teuren Außenbordmotoren zu klauen, verkraftet werden. Bereit 1986 forderte die Stadt Zülpich eine jährliche Pacht von DM 14.800 vom Verein. Dem stand jedoch ein weiteres Anwachsen von sportlichen Regatten, wie z.B. die jährliche Traditionsregatta : Tümpel-Trophy von 1985 mit 67 (!) hobie-cat Booten gegenüber.
An dem Tag wurde es richtig „eng“ am Strand vom Segelclub ! Das sprach sich in den Klassenvereinigungen herum, so das sogar 1994 drei Segler aus Südafrika nach Zülpich anreisten.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten…zu viele Besucher verträgt der See auch nicht. Im Jahrhundertsommer 1989 kamen an einem Wochenende 1.500 Besucher mit Schlauchbooten und Surfbrettern an den See. Ein normales Segeln war für den Verein nicht mehr möglich. Der Verein wirtschaftete weiter erfolgreich und hatte 2012 bereits ein Eigenkapital von €180 tsd und baute mit einem Buget von € 320 tsd in den Jahren 2013-2014 das Clubhaus in dem jetzigen Aussehen.
Die Corona-Virus-Pandämie 2020 traf alle Vereine hart, aber der RSC-Zülpich mußte sich auch mit Themen; wie 2017 die Abwehr von Plänen einer automat. Wasserskianlage, oder Plänen einer weiteren Bebauung am See …herumschlagen.
Aktuell zählt der Verein ca. 400 Mitglieder.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Braunkohleabbau über Tage, bzw. der Victor Rolff-Stiftung:
Mit der Beendigung des lokalen Braunkohleabbaus verlor die Region 1.400 Arbeitsplätze. Die Stiftung hebt hervor, dass der Namensgeber diese Aufgabe mit hoher sozialer Verantwortung löste.
Aktuell wurde der Nachlass der Familie in eine Stiftung umgewandelt, welche Projekte fördert, die jungen Menschen und Erwachsenen aus der Region Zugang zu Bildung und Kultur verschaffen und ein Verständnis für die Zusammenhänge der Natur und Umwelt vermitteln.
Nachtrag : die Familie Frau + Herr Blässhuhn , die Ihr Nest unter dem Schwimmsteg gebaut haben, waren richtig froh als am Sonntag die ganze Segler-Mischpoke mit Kind und Kegel, Sack und Pack wieder abzogen ….Ruhe,endlich wieder Ruhe am schönen See.



gez :Klaus Wellmann
Literaturquellen:
- Clubmitteilungen RSC-Zülpich 2023
- Stiftung Victor Rolff mit freundlicher Genehmigung der Bildnutzung : Bagger
- Internet https:// Seepark Zuelpich.de
- Bild vom Nest am Steg.
- Informationen von Frau B.Breuer, Geschäftsbereichsleiterin : Schulen,Soziales,Sport, Kultur,
- Tourismus der Stadt Zülpich